SV Althen 90 vs. International Leipzig III 4:3 (0:2)
In einem für den neutralen Beobachter hochinteressantem Match konnte die Heimelf durch einen furiosen Schlussakkord die zwischenzeitlich schon längst nicht mehr geglaubten Punke den Leipzigern vor der Nase weg schnappen.
In erster Linie gings auch darum, eine angemessene Reaktion auf das zwei Wochen alte Spiel in Seegeritz zu zeigen, wo man vier Tore erzielen konnte und trotzdem mit leeren Händen nach Hause fuhr. Mit einigen Verletzten startete man nun verheißungsvoll in die Partie, konnte sich in den ersten zehn Minuten mehrere gute Tormöglichkeiten durch Jan herausarbeiten, welche allerdings nicht den Weg ins Ziel fanden.
Sowas rächt sich meist und nach Ballverlust im Spielaufbau schenkte man dem Gegner, der bis dato offensiv noch gar nicht Erscheinung trat, die Führung (17.). Völlig konsterniert fing man sich kurz darauf einen berechtigten Elfer ein. Doch Tom im Althener Tor vereitelte diese große Möglichkeit, hielt den Elfer und die beiden Nachschüsse saustark. Leider war diese Aktion nicht der ersehnte Weckruf. Immer noch völlig von der Rolle kassierte man durch einen erneuten Kollektivschnitzer das 0:2 nach 43 Minuten.
Die Pause kam dann gerade Recht fürs Althener Team, um mal die Köpfe frei zu kriegen, neue Kräfte zu bündeln und die zwei geschenkten Gegentore abzuschütteln. Aber das Bild nach der Halbzeit glich dem, der ersten Hälfte. Keine Trotzreaktion, kein Aufbäumen. Es kam bitterer. Mit einem langen Ball war die komplette Althener Mannschaft ausgehebelt, der pfeilschnelle Angreifer entwischte der Hintermannschaft und trifft aus spitzem Winkel zur vermeintlichen Entscheidung (51.). Bei diesem Gegentreffer sahen die Althener, inklusive Torhüter ganz schlecht aus.
Im Stadion wären bereits zu diesem Zeitpunkt die Zuschauer in Scharen nach Hause gerannt, denn es war nicht zu erkennen, das hier fürs Althener Team noch etwas ging zu diesem Zeitpunkt. Doch aus heiterem Himmel bekam man dann einen berechtigten Handelfer zugesprochen. Der jüngste im Team, Nico, übernahm die Verantwortung und verkürzte souverän (67.). Nur drei Minuten später flog ein von Baumi getretener ruhender Ball in den Strafraum. Beuti steigt in der Mitte am höchsten und vollendet ins lange Eck (70.). Nun keimte wieder Hoffnung und die Heimelf zeigte von nun an ihr wahres Gesicht. Alles, was bis dahin im ganzen Spiel vermisst wurde, war urplötzlich da. Kommunikation, Wille und Kampfgeist. Das wurde auch prompt belohnt. Keine fünf Minuten nach dem Anschluss erzielte Beuti seinen Doppelpack. Ein erneut ruhender Ball, etwa 60-65 Meter vorm gegnerischen Tor tief in der Althener Hälfte nach einer Abseitsstellung bringt den Althener Ausgleich. Die Kugel segelte in den Sechzehner an Freund und Feind vorbei, dauzte nochmal auf, der Keeper war noch dran und drin das Ding. Es zählte und der Jubel kannte keine Grenzen (80.). Den Schlusspunkt setzte dann wieder nur kurze Zeit später Nico, der im Fünfer nur den Fuß hinhalten muss, um zu vollstrecken, nachdem sich Jan fein gegen mehrere Gegenspieler durchgesetzt hatte und mustergültig auf seinen Sturmkumpan quer legte (83.).
Nun war den Interern der Zahn gezogen und die Partie wurde die letzten Minuten nochmal hektisch. Der Schiri musste sich viele böse Wörter anhören, bewahrte aber die Ruhe und bewies Fingerspitzengefühl ohne Feldverweise.
Glücklich nimmt man die Punkte natürlich mit. Es sah lange nicht danach aus, doch man wachte tatsächlich noch aus dem Dornröschenschlaf auf. Fast zu spät, aber der Kopf wurde noch rechtzeitig aus der Schlinge gezogen. Um das Herz vom Althener Fan das nächste mal zu schonen, dann bitte vorzeitig den Deckel drauf machen und von Anfang an so auftreten, wie im letzten Viertel des heutigen Spiels!
Tore: 0:1 Inter III (17.), 0:2 Inter III (43.), 0:3 Inter III (51.), 1:3 Arnhold (67./HE), 2:3 Beutmann (70.), 3:3 Beutmann (80.), 4:3 Arnhold (83.)